Stein schleifen mit der Maschine

Die richtige Drehzahl wählen

Beim Schleifen und Polieren mit der Maschine ist es wichtig, mit niedrigen Drehzahlen zu arbeiten. Eine zu hohe Geschwindigkeit kann Brandspuren auf dem Stein oder dem Schleifmittel hervorrufen. Granit verfärbt sich z.B. braun, wenn er zu heiß wird. Werden Klettscheiben zu heiß, können die Kunststoffschlingen des Aufnahmetellers am Rand verbrennen und die Klettscheibe hat keinen guten Halt mehr.

Wir empfehlen Ihnen, wenn Sie nicht direkt zu einer Schleifmaschine mit feststehenden niedrigen Drehzahlen greifen, den Einsatz eines Winkelschleifers mit variabler Drehzahl. Achten Sie bei der Einstellung der Drehzahl immer auf die Empfehlungen des Herstellers des Schleifmittels.

Nass- oder Trockenschleifen?

Wenn Sie die Möglichkeit zum Nassschleifen haben und über entsprechende Geräte verfügen, raten wir Ihnen gerade bei großen, flachen Oberflächen immer dazu. Nassschleifen ist sehr viel schneller als Trockenschleifen, die Oberfläche wird schöner und ihre Schleifmittel haben eine deutlich höhere Standzeit.

Hat Ihr Stein starke Wölbungen, achten Sie beim Nassschleifen für ein gleichmäßiges Schleifergebnis unbedingt darauf, dass sich tatsächlich immer und an allen Stellen Wasser zwischen Schleifmittel und Stein befindet.

Können alle Steine mit der Maschine geschliffen werden?

Wir empfehlen Ihnen, sehr weichen Stein nicht mit der Maschine zu bearbeiten, da die Staubentwicklung sehr groß und der Abtrag zu schnell ist. Auch die Wärmeentwicklung kann ein Problem sein: Alabaster verliert z.B. seine Transparenz, wenn er zu heiß wird (über 70° C).

Fiberklettscheiben & Fiberscheiben

Fiberklettscheiben sind auf den ersten Blick die günstigsten Schleifmittel. Es handelt sich um Nass- und Trockenschleifpapier aus Siliziumcarbid mit einem Klettrücken und in vielen verschiedenen Körnungen vor allem für härtere Gesteinsarten, da die Schleifpartikel sehr scharf sind. Je nach Größe und Form Ihres Steins benötigen Sie jedoch eine größere Menge der Klettscheiben in verschiedenen Körnungsschritten. 

Der Vorteil von Fiberklettscheiben gegenüber Fiberscheiben ohne Klettrücken ist, dass Sie beim großflächigen Arbeiten die gesamte Fläche der Klettscheibe zum Schleifen nutzen können, da es keine Aussparung in der Mitte gibt. Fiberscheiben sind aus demselben Material, werden aber mit einer Mutter auf dem Aufnahmeteller befestigt, so dass keine durchgehende Fläche zum Schleifen zur Verfügung steht.

Für die Fiberklettscheiben benötigen Sie einen Klettaufnahmeteller, den Sie je nach Anwendungsbereich von starr bis sehr flexibel mit dicker Schaumstoffschicht erhalten.

Wenn Sie Marmor mit Fiber(klett)scheiben schleifen und polieren möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Schritte an Körnungen: 40, 60, 120, 240, 400, 600, 800 - anschließend können Sie polieren. Für das Schleifen von Granit sind Fiber(klett)scheiben aus Siliciumcarbid nicht ganz so gut geeignet, da der Abrieb sehr schnell erfolgt, d.h. Sie benötigen für den Schleifprozess sehr viele Fiber(klett)scheiben. Auch können die Siliciumcarbid-Scheiben schnell zu heiß werden und den Stein verbrennen. Wir raten deshalb zu Diamant-Schleifscheiben mit hoher Standzeit, die sich auch sehr gut für das Schleifen z.B. von Limestone ab einer Mohs-Härte von etwa 4 eignen. Bei größeren Granitflächen ist auch ein Nassschliff besonders empfehlenswert.

Fiberflexscheiben

Fiberflexscheiben sind ebenfalls aus Siliziumcarbid, das aber aus einer sehr viel dickeren Schicht besteht als bei Fiberscheiben. Außerdem hat die Schleifpartikelschicht Wölbungen, so dass die beim Schleifen entstehende Hitze besser abgeleitet werden kann. So kann mit höheren Drehzahlen gearbeitet  werden für einen schnellen Abtrag bei längerer Standzeit.

Die Fiberflexscheiben eignen sich für weicheres und härteres Gestein wie z.B. Marmor, aber auch für Beton, Terrazzo und härtere gemischte Steine und Materialien. Fiberflexscheiben benutzen Sie auf dem Winkelschleifer in der Regel mit einem starren Aufnahmeteller mit Schraube.

Schleiftöpfe, Schleifringe & Schleifzylinder

Schleiftöpfe, Schleifringe & Schleifzylinder mit Bakelitbindung eignen sich insbesondere für das Schleifen von hartem Gestein wie hartem Marmor und Kalkstein, aber auch Granit. Mit Schleiftöpfen lassen sich sehr gut konvexe Flächen schleifen, die Schleiftöpfe passen sich nach einer Weile hervorragend der Form des Steins an. Schleifzylinder sind sehr praktisch für das Schleifen auch von tieferen Höhlungen. Alle Schleifmittel mit Bakelitbindung gibt es in verschiedenen Körnungen.

Diamant-Wölbscheiben (Schruppscheiben) & Diamant-Schleifteller

Diamant-Wölbscheiben und Diamant-Schleifteller haben z.T. einen sehr starken Abtrag, d.h. Sie können beim Schleifen und Glätten auch noch leichte Korrekturen der Form vornehmen. Weitere Infos zu Diamant-Schruppscheiben finden Sie auch hier.

Diamant-Schleifscheiben

Sehr gute, wirkungsvolle und haltbare Schleifmittel sind Diamant-Schleifscheiben. Bei bildhau haben wir folgende Diamant-Schleifscheiben für Sie ausgewählt:

Die Diamant-Schleifscheiben KGS Swiflex K1 sind für den Trockenschliff vorgesehen und haben einen Klettrücken, mit dem sie auf einem Klettteller befestigt werden. Die Schleifscheiben eignen sich sehr gut für die Bearbeitung von Marmor, haben aber auch einen guten Abtrag z.B. auf Granit. Wir empfehlen, diese Klettscheiben nicht für abrasive Steine zu verwenden, da die Diamantpartikel dabei zu schnell stumpf werden. 

Die KGS Swiflex K1-Scheiben haben in den gröberen Körnungen eine Metallbindung, in den feineren eine Kunstharzbindung. Da gerade die Diamant-Schleifscheiben mit der Metallbindung einen extra starken Halt auf dem Klettteller benötigen, empfehlen wir Ihnen, pro Körnung mit einem eigenen Klettteller zu arbeiten. Es ist einfacher und materialschonender, den kompletten Teller mit Schleifscheibe an der Maschine zu wechseln, als immer wieder Scheiben anderer Körnungen auf dem Klettteller zu fixieren. Werden die Schleifscheiben häufig vom Klettteller abgelöst, können auch Diamantsegmente herausbrechen.

Besonders effektiv auf Granit ist die Diamant-Schleifscheibe KGS Speedline mit Klettrücken, die ausschließlich für den Nassschliff geeignet ist. Diese Schleifscheibe enthält 50 % mehr Diamantpartikel und ist mit einer flexiblen Harzverbindung gebunden, in die die Diamanten eingelagert sind. Beim Schleifen wird die Harzverbindung mit abgetragen, sodass immer neue scharfe Diamantpartikel an die Oberfläche kommen. Für die Arbeit mit Granit ist das die schnellste Schleifscheibe. Sehr gute Ergebnisse lassen sich aber auch bei Marmor und härterem Kalkstein erzielen.

Die Diamantschleifscheibe KGS Flexis ist ebenfalls für den Nassschliff vorgesehen. Sie verfügt über eine normale Bindung und eignet sich besonders gut für die Arbeit mit Marmor. Die Schleifscheibe lässt sich auch für Granit einsetzen, ist dort aber weniger effizient. Abrasive Steine sollten mit dieser Schleifscheibe nicht bearbeitet werden.

Für kleine Flächen und schwer zugängliche Stellen empfehlen wir die KGS Swiflex QS K LOC Diamant-Schleifscheiben. Die Schleifscheiben können nass und trocken eingesetzt werden. Außer für den Winkelschleifer sind sie auch mit Biegewellenmaschinen nutzbar. Besonders geeignet sind die Schleifscheiben für weichen und harten Marmor sowie für harten Kalkstein und Serpentin. Ein K LOC Aufnahmeteller ist erforderlich.