Zugmesser, Schabhobel & Ziehklingen, Scorps & Höhlmesser

All diese Holzwerkzeuge haben gemeinsam, dass sie spanabtragend arbeiten, viele von ihnen werden ausschließlich ziehend eingesetzt. Mit diesen Werkzeugen lassen sich z.B. Höhlungen herausarbeiten, Oberflächen glätten, Baumstämme und größere Äste entrinden, Löffel und Schalen schnitzen, geschwungene Formen herausarbeiten, Balken und Kanthölzer bearbeiten oder auch Sitzflächen von Stühlen schneiden.

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Welches Werkzeug für welchen Einsatz?

Zugmesser, die auch als Ziehmesser, Zieheisen oder Reifmesser bezeichnet werden, bestehen in der Regel aus einer Klinge mit jeweils einem Griff links und rechts. Mit einem Zugmesser wird beidhändig gearbeitet. Je nach Einsatzbereich können die Zugmesser sehr unterschiedlich geformt sein: mit gerader oder gebogener Klinge, mit kürzerer oder längerer Klinge, mit fester oder leicht flexibler Klinge, mit geraden oder abgewinkelten Griffen. Mit einem Zugmesser können Sie z.B. Baumstämme und Äste entrinden sowie konvexe und konkav geschwungene, genauso wie ebene Flächen herausarbeiten und glätten. Zugmesser werden auch von Tischlern und Zimmerleuten benutzt, um z.B. Balken und Kanthölzer nachzuarbeiten oder anzupassen. Für das Schnitzen von sehr kleinen Arbeiten und Details gibt es auch Mini-Ziehmesser mit schmaler Klinge und nur einem Griff, z.B. von FLEXCUT.

Scorps wurden früher auch Fassschaber genannt und, wie der Name schon nahelegt, zum Aushöhlen von Fässern genutzt. Scorps dienen auch heute noch zum Herausarbeiten von Höhlungen, Vertiefungen und tiefliegenden Formen. Scorps gibt es in verschiedenen Formen und Größen. Ein besonderes Werkzeug ist der Zweihand-Scorp, der einem Zugmesser ähnlich sieht, aber mit seiner speziellen, stark gebogenen Klingenform dazu dient, z.B. Sitze von Holzstühlen zu schneiden. 

Höhlmesser sind Schnitzmesser mit kurzer runder Klinge, die zum Herausarbeiten kleiner Höhlungen dienen.

Löffelmesser und Schälmesser sind einhändige Schnitzwerkzeuge mit länglichen, gebogenen Klingen. Je nach Größe und Ausprägung der Biegung sind sie hervorragend geeignet, z.B. die Höhlungen von Löffeln und Schalen herauszuschnitzen und das Holz in diesen Höhlungen zu glätten. Die Klingen von Löffelmessern und Schälmessern gibt es mit einseitigem Anschliff (wahlweise links oder rechts) oder beidseitigem Anschliff.

Schabhobel, oft auch Schweifhobel oder Schinder genannt, werden beidhändig geführt und haben eine deutlich schmalere Klinge als z.B. ein Zugmesser. Schabhobel gibt es mit unterschiedlichen Klingen- und Sohlenformen. Sie können frei geführt werden, arbeiten auf Zug und auf Druck und eignen sich besonders gut, um Höhlungen und geschwungene Formen, aber auch gerade Flächen auszuarbeiten und zu glätten. Schabhobel sind eher für kleinere Flächen geeignet.

Unter Ziehklingen versteht man Werkzeuge aus unterschiedlich geformtem, dünnem Federstahl mit einem feinen Grat, die direkt mit der Hand geführt werden. Sie dienen als einfache Hobel: Nach dem Feinschnitt, z.B. mit einem Hohleisen, kann man mit einer Ziehklinge die Holzoberfläche sehr schön glätten. Die unterschiedlichen Formen der Ziehklingen erlauben die Bearbeitung der unterschiedlichsten geschwungenen und geraden Flächen. Für die Ausarbeitung von kleinen Details gibt es z.B. auch Profilziehklingen mit Griff.

Alle Holzwerkzeuge, gerade auch diejenigen zum Glätten von Oberflächen, sollten immer eine perfekte Schärfe haben, um schöne Schnitzergebnisse zu liefern. Sie müssen deshalb während der Arbeit regelmäßig nachgeschärft werden!

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