Bronzeguss

Die Gussverfahren beim Bronzeguss

Beim Bronzeguss werden vor allem zwei Gussverfahren angewandt: das Sandgussverfahren und das Wachsausschmelzverfahren. Beide Verfahren sind Verfahren der "verlorenen Form", d.h. es ist jeweils nur ein Guss mit dieser Form möglich, da sie nach dem Gießen zerstört werden muss, um das fertige Bronzeobjekt zu entnehmen. Das Wachsausschmelzverfahren ist außerdem ein Verfahren des "verlorenen Modells", da es aus Wachs ist, auch "lost wax" genannt.

Sandgussverfahren

Das Sandgussverfahren ist vergleichsweise einfach: Ein Original-Objekt oder Urmodell wird direkt in einem speziellen, öl- oder wassergebundenen Formsand abgeformt – das Modell kann anschließend wieder entnommen werden, es bleibt also erhalten. Der Hohlraum im Formsand wird mit Anguss- und Entlüftungskanälen versehen, die in den Sand gebohrt werden, damit die Bronze einfließen und Luft gegebenenfalls entweichen kann. Schließlich wird der Hohlraum mit der flüssigen Bronze ausgegossen. Die Gussform kann aus einem oder mehreren Teilen bestehen.

 Anders als beim Wachsausschmelzverfahren ist es nicht gut möglich, sehr komplizierte Objekte oder Skulpturen mit vielen Hinterschneidungen abzugießen. Sehr gut geeignet ist das Sandgussverfahren für Reliefs und einfache Formen. Objekte oder Skulpturen können bis zu einem Durchmesser von ca. 3 cm massiv gegossen werden. Auch im Sandgussverfahren lassen sich Hohlformen herstellen.

 Ist die Bronze erstarrt und erkaltet, wird der Sand entfernt, die Gussform ist damit zerstört (verlorene Form), d.h. im Sandgussverfahren können nur einzelne Abgüsse gemacht werden. Der Sand ist anschließend wiederverwendbar. Je nach Anzahl der mit demselben Sand durchgeführten Bronzegüsse muss der Sand nach einer gewissen Zeit aufgearbeitet (regeneriert) werden, da seine Druckfestigkeit und Formbarkeit nachlässt.

Wachsausschmelzverfahren

Das Wachsausschmelzverfahren ist sehr viel aufwendiger als das Sandgussverfahren und umfasst deutlich mehr Arbeitsschritte. Dafür lassen sich mit diesem Verfahren auch sehr komplizierte Formen mit vielen Hinterschneidungen abgießen.

Arbeitssicherheit

Beim Schmelzen und Gießen von Metallen und Legierungen entstehen sehr hohe Temperaturen, beim Bronzeguss über 1000° C. Sorgen Sie dafür, dass ihr Arbeitsplatz für Bronzegieß-Arbeiten geeignet ist und alle Brandschutzbestimmungen eingehalten werden. Tragen Sie zu jeder Zeit geeignete Schutzkleidung! Tragen Sie, wenn Sie mit hohen Temperaturen arbeiten, grundsätzlich keine Kleidung aus leicht brennbaren Materialien.

 Wenn Sie mit einem Schmelzofen arbeiten, stellen Sie sicher, dass keine Feuchtigkeit in die Schmelze gelangen kann und dass alle Materialien und Werkzeuge trocken sind, bevor sie mit dem geschmolzenen Metall in Berührung kommen. Sorgen Sie dafür, dass sich unter dem Ofen ein geeignetes Behältnis befindet, falls geschmolzenes Metall aufgefangen werden muss.